Ein Buch über die Geschichte des Öls und was wir Menschen damit angestellt haben. Es führt ganz chronologisch und akribisch von den Anfängen:
Im Nahen Osten wurden in der heutigen Türkei, in Syrien, im Iran und in Kuwait Belege für die Verwendung von Bitumen zur Herstellung von Werkzeugen während des Neolithikums und Paläolithikums – bis vor etwa 70.000 Jahren – gefunden.
Bis zum Ersten Weltkrieg, der vielleicht so etwas wie einen Wendepunkt darstellte. Oder gewissermaßen Feuer an die Lunte legte zur Explosion der Ölnutzung, wie wir sie heute erleben.
Warum nur bis zum Ersten Weltkrieg? mag man fragen. Nun, das Buch hat so schon 768 Seiten, und die Zeit danach würde sicherlich alleine das Vielfache dieser Seitenzahl beanspruchen, wollte man sie so genau und detailliert aufarbeiten, wie es für die Initialzündung zu unserer Öl-abhängigen Zeit in diesem Buch getan wird.
Alleine die Beschreibungen der Unfälle, der Zustände und der Machtkämpfe, die den Ausbau der Ölindustrie in den Vereinigten Staaten kennzeichneten, und die Konsequenzen für Mensch und Gesellschaft, diese hatte, sind es wert, dieses Buch zu lesen.
Der Autor Keith Fisher – ein britischer Journalist und Forscher zu Unternehmens- und Umweltfragen – hat hier ein umfangreiches und eigentlich unglaubliches Buch über etwas vorgelegt, das für uns und unsere Gesellschaft so selbstverständlich und alltäglich ist, dass wir es mitunter wohl gar nicht mehr wahrnehmen. Es ist vielleicht manchmal etwas mühsam. Aber es vermittelt immer den Eindruck, in der Zeit zu sein, aus der Zeit auf die Dinge zu schauen, die da passieren und die Welt formen, in der wir immer noch leben – dem Erdölzeitalter.
Schon alleine deswegen sei es empfohlen.
